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TONSTUDIOS
gleicher W eise im W o h n z im m er eines
H iFi-Freaks ablaufen können.
Last n o t least n e n n t Sax als d ritte n
A sp ek t sein geschultes O h r u n d sein
G espür für M usik. Er resüm iert: „Es war
einfach eine glückliche K o m b in atio n !“
D er Rest ist harte A rbeit, das stetige H in -
terfragen des eigenen Schaffens und der
Blick nach vorn.
Keine „runderneuerten Reifen"
Im aktuellen V inyl-B oom fühlt sich Sax,
der eine Schallplatten-Edition m it jungen
K ünstlern plant, an seine W urzeln erin-
nert. U nd natürlich ist er im Geschäft m it
W iederveröffentlichungen, ob auf CD, LP
oder per D ow nload, vorne m it dabei. Oft
h at er bereits die O riginale betreu t - und
n u n eben deren Rem astering.
D och bei diesem Begriff verzieht Sax das
Gesicht. Er mag ihn nicht. V or einiger Zeit
hat er die 40-Jahre-A nniversary-B ox von
Jackson Brow ne gem acht. D eren Cover
sollte ein Sticker zieren: „R em astered
by D oug Sax at the M astering Lab“. Na, da
w ar was los. „Ich habe das Label angeru-
fen u n d m ich beschw ert: ,Hey, was denkt
ihr euch eigentlich?“ W arum ? N un, Jack-
son w ar hier, u n d w ir sind all seine Tapes
Schritt für Schritt durchgegangen. D abei
w aren wir total pingelig u n d haben alles
so lange bearbeitet, bis jeder von uns h u n -
dertprozentig zufrieden w ar.“
Für D oug Sax war das kein „R em aste-
ring“, wo m an V orhandenes oberflächlich
aufpoliert, so n d ern echtes, natives M as-
tering. „R em astering h at einen negativen
Beigeschm ack für m ich, so, als ob m an
einen alten Reifen ru n d ern eu e rt. Er ist
nicht neu, aber irgendwie aufgefrischt. Ich
habe die Typen genervt, bis sie den Sticker
in ,M astered by .
..“ abänderten, denn diese
A rbeit ist ein aufw endiger, intensiver und
aktiver Prozess.“
Auch an diesem
Editing-Platz, wo
Alben gegliedert und
etwa Track-Marken
gesetzt werden, sind
alte und neue Technik
harmonisch miteinander
verknüpft. Doug Sax
macht längst nicht alles
selbst, bespricht aber
die Projekte mit seinen
Mitarbeitern, die in
seinem Sinne agieren
N u r schrullige W o rtk lau b erei? V iel-
leicht, doch sie unterstreicht das Selbstver-
stän d n is des M annes, d er v o ran sc h ritt
u n d K ollegen w ie B ernie G ru n d m a n
oder Kevin G ray den W eg ebnete. Dass
dem M astering Lab die A ufträge ausge-
hen könnten, befürchtet er nicht, weil die
K ünstler nicht m ehr auf die M ajors ange-
wiesen sind und viele diese verlassen. D ie-
jenigen unter ihnen, die an Q ualität in te-
ressiert sind, stünden irgendw ann bei ihm
auf der M atte, w eiß Sax. D enn sein N am e
ist im m er noch wie ein V ersprechen auf
höchste Q ualität.
M a tth ia s B ö d e
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with Tube Electronics
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schwelt
unter
Audiophilen ein Streit: Wer
mastert besser, Doug Sax oder
der im vorangegangenen Heft
interviewte Bernie Grundman
(r.)? Die Diskussion veranlasste
auf feine Reissues spezialisierte
alogue Productions 1993 zu einer
tsgabe von „Art Pepper meets
im Section". So konnten die Fans
_______rgleichen und entscheiden. Der
Hinterarund war aber auch, dass das
nmene Werk zu
igsalben Grund-
ahlt und man ihm
ihmen einer „fri-
ily competition"
e
Möglichkeit
eines
Remas-
terings
geben
wollte, obwohl
M a s t e r e d b y
B e r n i e G r u n d m a n
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das Label für seinen Reissue-Katalog
in der Regel mit Doug Sax zusam-
menarbeitete.
So gab man das Tape nachei-
nander an beide Koryphäen und
veröffentlichte ihre Masterings auf
zwei freilich längst vergriffenen Gold-
CDs (CAPJS10 und CAPJG10). Die
„Masterminds" gaben denn auch ihr
Bestes, nahmen dafür ihre penibel
justierten Bandmaschinen in Betrieb,
die das Zweispur-Tape mit 38 Zentimetern pro Sekunde am Tonkopf
vorbeizogen. Während Sax wie gewohnt seiner heute noch aktiven
Röhrenkonsole vertraute, setzte Grundman auf die hausgemachte Tran-
sistorelektronik. Auch hinsichtlich der verwendeten Kabel, A/D-Wandler
und des sonstigen Equipments führte jeder seine Favoriten ins Feld.
STEREO hat sich die beiden Gold-Discs angehört, und Menschen, die
keine HiFi-Fans sind, würden ihren Klang wohl für praktisch identisch
halten. Tatsächlich weisen sie aber „strukturelle Unterschiede" auf.
So wirkt Sax' Mastering in den Farben besonders üppig, Art Peppers
Saxofon kommt im Grundton um Nuancen „fetter" und zeigt auch in den
oberen Lagen mehr Energie, was zuweilen aufdringlich wirken
kann. Grundmans Ergebnis erscheint glatter, weniger ruppig, aber
ebenso lebendig und flirrend. Was „echter" ist, können wir nicht
entscheiden. Top sind beide Resultate. Auch Analogue Produc-
tions hielt sich diplomatisch zurück: Eine Bewertung solle der
geneigte Hörer doch, bitteschön, selber treffen.
48 STEREO 8/2014
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